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Wie alles begann... Dank der Tattoos darf er Wale retten


Zuhause zeigt Rene Exner seiner Mutter Doris Exner einige Veröffentlichungen: Große Tattoo-Zeitschriften wie das „Tätowier-Magazin“ oder „Tattoo Kulture“ haben den Thüster schon wahrgenommen und über ihn und seine Arbeiten berichtet. Fotos: Göke © -

THÜSTE „Das war bis jetzt der absolute Höhepunkt in meinem Leben, so viele Wale mit anderen Freiwilligen retten zu können“, ist Rene Exner immer noch beeindruckt, wenn er an das Erlebnis zurückdenkt: 200 Grindwale waren in Neuseeland Mitte Februar gestrandet. Zufällig kam der 22-Jährige bei der Aktion vorbei und half spontan mit 100 Freiwilligen. Wie er nach Neuseeland kam? Durch seine Tätigkeit als Tätowierer.

Dabei sah es noch in der Schulzeit gar nicht so aus, dass der Thüster später etwas mit Tattoos zu tun haben könnte. Nach Abschluss an der KGS Salzhemmendorf begann er eine Lehre als Elektroniker, wurde dort aber nie glücklich. Nachdem er beim Tattoostudio Eisenhauer in Hameln anfangs nur seine Freizeit verbracht hatte, fing er dort mit 18 Jahren als Piercer an und interessierte sich dann auch für Tattoos. Es war dann Erich Eisenhauer, der Exner das Tätowieren beibrachte. Der junge Thüster hat sich mittlerweile auf den „Neo-traditional“-Stil konzentriert. „Neo-traditional“ orientiert sich an dem Stil der alten Seefahrer-Tätowierungen. In der Schule war Exner nie groß interessiert an Kunst. Doch mit großem Interesse und Fleiß hat er sein Handwerk immer weiter verbessert, nachdem er seine Liebe zu Tattoos entdeckt hatte. Wochenlang saß er am Schreibtisch und verfeinerte seine Technik immer mehr. Mittlerweile sagt er bei Kundenwünschen auch mal „nein“, wenn der Wunsch nicht seiner Stilrichtung entspricht. Exner will sich so treu bleiben.

Nachdem er bei Eisenhauer die Tätowierungstechniken gelernt hatte, arbeitete er dort und bei Nases Tattoo in Hildesheim noch eine Weile, ehe er als Freiberufler seine Freiheit genießen wollte. Vor etwa anderthalb Jahren fing Exner damit an, als freiberuflicher Selbstständiger auf Messen zu arbeiten. Hier baute sich schnell ein persönliches Netzwerk auf. Die vergangenen Monate lebte Exner nur noch aus dem Koffer und sammelte fleißig Flugmeilen. So besuchte er neben Neuseeland auch andere Länder wie Schweden oder Österreich. Geplant ist mittelfristig auch eine lange USA-Tour, wodurch sich nach Einschätzung von Exner wieder neue Gelegenheiten ergeben werden. Ziel ist aber auch noch die Teilnahme an Messen in Paris und London.

„Mit meiner Arbeit vor Ort finanziere ich auch meine vielen Reisen, wo ich dann weitere wertvolle Erfahrungen sammeln darf“, so Exner. In manchen Ländern lohnt sich aber Messearbeit nicht. Hier genießt er dann eher als das er arbeitet. „Ich bin aber noch jung. Geld verdienen kann man auch etwas später, ich will viele Menschen und Gegenden bei meinen Reisen kennenlernen.“ Seine Reisen versucht er aber so zu planen, dass die Wege möglichst kurz sind und sich ergänzen. Seine Eltern in Thüste hätten mittlerweile auch gerne ein Tattoo von ihrem Sohn, obwohl sie zu Beginn seiner Karriere sehr skeptisch waren. Seine Eltern will Exner bisher aber noch nicht tätowieren, da er seinen Weg noch nicht am Ende sieht und er sich für seine Eltern natürlich etwas ganz Besonderes aufheben will. In einigen Jahren möchte der Thüster sein eigenes Studio haben, da man das Reisen nicht sein ganzes Leben machen kann. „Es ist zwar sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Ich habe zwar viele Freunde, aber eine Partnerschaft ist so kaum möglich.“ Vorstellen könnte er sich ein Studio später in Hamburg, da er die Stadt sehr mag. Doch bis es soweit ist, will er noch die Welt sehen und vor allem seine Arbeit verfeinern und Erfahrungen sammeln. Der Hype um Tätowierungen wird nach Meinung von Exner auch irgendwann mal wieder abebben, doch bis dahin wird er seine Arbeit und vor allem Reiseerfahrungen wie etwa mit den geretteten Walen in Neuseeland noch genießen.




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